Nordsee: ohne Sonnenbrand und Sangriaorgien

Zugegeben: Wer Sonnenbrand und Sangriaorgien liebt, für den wird die deutsche Nordseeküste niemals zu einem Urlaubsparadies.
Für alle anderen gibt es dort im Frühjahr und Sommer soviel Meer zu entdecken als nur den Strand.


© Foto: Soltau-Kurier, Norden

Einige Vorschläge für abwechslungsreiche Urlaubstage:
Beginnen wir unsere Küstentour mit dem beschaulichen Teil:
Ostfriesland, und zwar in der Gemeinde Greetsiel-Krummhörn.
Bei einer Portion fangfrischer und selbst gepulter Krabben in der Hand an der Mole zu sitzen ist wohl die angenehmste Art, den rauhen Charme Ostfrieslands hautnah zu erleben.
Der 600 Jahre alte Hafen ist der größte Kutterhafen Nordwestdeutschlands und bietet einen direkten Einblick in das Fischerleben von damals und heute.

Greetsiel selbst verzaubert durch seinen Puppenstubencharakter: Giebelhäuser aus dem 17. Jahrhundert stehen neben reetgedeckten Bauernhäusern mit unglaublich tiefen Türen und nur wenige Meter entfernt residieren die Zwillingsmühlen als stolze Galerie-Holländer-Bauwerke. Vom Leuchtturm Pilsum - bekannt geworden durch den Kinofilm des Ostfriesland-Botschafters Otto Waalkes - hat man einen herrlichen Rundblick auf die zahlreichen Warftendörfer dieses Landstriches.

Unser nächstes Reiseziel ist etwas zünftiger: Jever. Ein Ausflug in das friesische Brauhaus zu Jever ist nicht nur für Freunde des Gerstensaftes ein Genuss, sondern bietet jedem Friesland-Urlauber unzählige Anregungen für weitere Entdeckungstouren.
Das 1427 erbaute Jeveraner Schloss gehört mit seinem untypischen "Zwiebelturm" zu den außergewöhnlichsten Bauwerken der Region und beheimat ständig wechselnde Ausstellungen zur Kulturgeschichte der Region, zur Volkskunde und Archäologie.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch Jever oder das reizvolle Umland ist eine Tasse echten ostfriesischen Tees mit den dazugehörigen "Jeveraner Leidenschaften", einem speziellen Teegebäck, ein absolutes Muss.


© Foto: Soltau-Kurier, Norden

Das nächste Reiseziel führt uns aus der Beschaulichkeit Ostfrieslands zur pulsierenden Weltstadt Hamburg.
Neben den zahlreichen Angeboten der Hansestadt wie Speicherstadt und Kiez gehört der Hamburger Hafengeburtstag zu den maritimen Großereignissen Norddeutschlands.
Vom 9. -12. Mai 2002 haben wieder zahlreiche Großsegler ihr Kommen angekündigt.
Traditionelle Highlights sind die Einlaufparade der Traditionssegler, das "Schlepperbalett" oder die Drachenbootregatta.
Je nach Programm können russische Windjammer wie die "Kruzenstern" oder "Sedov"ebenso besichtigt werden, wie die berühmten deutschen Schiffe "Gorch Fock" oder "Alexander von Humboldt".
Zwischen Rahen und Tampen kommt auch bei Flachlandtirolern garantiert Fernweh auf.
Nur das umfangreiche Rahmenprogramm am Lande und in der Luft hält den Besucher an Land.

Wagen wir uns in noch nördlichere Regionen vor. In Schleswig-Holstein liegt vom 6. Juli bis zum 1. September wieder klassische Musik in der salzigen Luft.
Das Schleswig-Holstein Musik-Festival bringt große klassische Musik an ungewöhnlichen Orten wie Scheunen und Lagerhallen auf die Bühne.
Ähnlich locker und entspannt geht es beim dänischen Tonder-Festival zu.
Skandinaviens größtes Jazz-Spektakel bietet vom 22.-25. August alles, was der Jazz- und Folkliebhaber braucht. Eine Prise rockiger geht es beim Roskilde Festival zu, bei dem vom 27.-30. Juni wieder zahlreiche internationale Rockbands für Partystimmung sorgen.
Weniger Partystimmung als vielmehr Spaß für die ganze Familie bieten die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg, bei denen in der Saison 2002 "das Tal des Todes" auf dem Programm steht. Zu den weiteren Top-Adressen für Familien zählen die Freizeitparks Schleswig-Holsteins.
Hansa-Park und Tolk-Schau garantieren einen kurzweiligen Tag mit geballter Action.

Wenige Kilometer hinter der deutsch-dänischen Grenze lädt das weltberühmte Legoland bei Billund große und kleine Kinder zu einer Reise in die Miniaturwelt der bunten Bausteine ein.

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